Richtiges Verhalten an Badeseen
In jedem Sommer melden die Zeitungen eine Reihe von Badeunfällen. Ertrinken ist keine Seltenheit. 2023 sind in Rheinland- Pfalz nach Auskunft der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mindestens zehn Menschen ertrunken, genauso viele wie 2022. Die Ursachen für derartige Unglücke erscheinen harmlos: Bodenunebenheiten, Uferabstürze. Werden solche Dinge nicht rechtzeitig bemerkt, kann es passieren, dass der Badende erschreckt, den Boden unter den Füßen verliert und untergeht. Andere überschätzen ihre Kräfte beim Hinausschwimmen. Auch ein Wadenkrampf kann manchen Badenden in Panik versetzen und in Not bringen. Die häufigste Ursache für Badeunfälle ist allerdings der Leichtsinn. Wer einen Kopfsprung an unbekannter Stelle ins trübe Wasser wagt, kann auf dem Grund aufschlagen und zeitlebens querschnittsgelähmt sein. Ebenso riskant ist es, nach gutem Essen und Trinken (Alkohol!) oder nach ausgiebigem Sonnenbad erhitzt ins kühle Nass zu stürmen. Der Kreislauf kann kollabieren.
Wenn das Baden ein Vergnügen bleiben soll, muss bei allem Spaß auch die Vernunft walten. Denn wer die Baderegeln der Deutschen Lebens- Rettungs- Gesellschaft (DLRG) kennt und beachtet, badet sicherer
Schützen Sie das Ökosystem See
Halten Sie sich an die ausgewiesenen Nutzungszonen - Zur Entlastung des Sees sowie zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt sind viele Seen in verschiedene Nutzungszonen untergliedert. So ist dann z.B. das Baden, das Angeln oder das Surfen nur in bestimmten Bereichen des Sees erlaubt.
Beachten Sie Schutzzonen - Bestimmte Gewässer- und Uferbereiche sind besonders abgegrenzt (Hinweisschilder), weil die Tierwelt Ruhe zum Brüten sowie ausreichende Gelegenheit zur Nahrungsaufnahme braucht und seltene Pflanzen erhalten bleiben sollen.
Schonen Sie die Ufervegetation, und bewegen Sie sich nur in den freigegebenen Flächen
Benutzen Sie den See nicht als Toilette, sonst gelangen Nährstoffe und Krankheitskeime ins Wasser.
Sonnenschutzprodukte vorn dem Baden entfernen - Dass Sie beim Sonnenbaden Sonnenschutzmittel auftragen, ist sehr wichtig für die Gesundheit Ihrer Haut. Vor dem Baden in den frischen Fluten jedoch sollten Sie diese Produkte so gut wie möglich von der Haut entfernen (mit einem Handtuch oder unter der Dusche), damit Sie nichts davon ins Wasser tragen. Sie ersparen dem Gewässer unnötige Schadstoffe.
Werfen Sie keine Essensreste ins Wasser! - Damit kommen überflüssige Nährstoffe ins Gewässer. Außerdem können auf diese Weise auch Salmonellen ins Wasser gelangen, was besonders im Hinblick auf die höheren Temperaturen, bei denen sich Salmonellen schneller in Nahrungsmitteln vermehren, bedenklich ist.
Füttern Sie keine Wasservögel und keine Fische - Auch damit begünstigen Sie die Eutrophierung. Darüber hinaus siedeln sich durch das Füttern übermäßig viele Wasservögel an, die mit ihrem Kot nicht nur Liegewiesen stark verschmutzen, sondern auch Ursache für bakterielle Verunreinigung des Wassers sein können. Zudem dienen Wasservögel als Zwischenwirte für Saugwurmlarven (Zerkarien), die bei Badenden eine Badedermatitis hervorrufen können.
Werfen Sie leere Dosen, Flaschen etc. nicht ins Wasser und nicht ins Gelände (Verletzungsgefahr) - Verwenden Sie die dafür vorgesehenen Mülleimer. Sind keine vorhanden, sollten Sie Ihre Abfälle in mitgebrachten Tüten sammeln und zuhause entsorgen.
Werfen Sie keine herumliegenden Äste ins Wasser
Betreiben Sie im See keine Körperpflege - Körperpflegeprodukte wie Haarshampoo, Duschgel etc. enthalten Tenside, die das Ökosystem belasten. Auch Wasch- oder Geschirrspülmittel enthalten diese für die Natur schädliche Substanz.
Gefahren in Seen
Temperaturschichtung
Die Temperaturschichtung in tiefen Seen kann dem Badenden zum Verhängnis werden, wenn er weit hinausschwimmt oder taucht und dabei einem Temperaturwechsel vom warmen Oberflächenwasser und dem kühlen Wasser der Sprungschicht ausgesetzt ist. Kälteschock mit Herzversagen kann die Folge sein.
Große Tiefe und steil abfallende Ufer in Baggerseen
Beim Baden in Baggerseen sollte man nie vergessen, dass es sich um ehemalige Kies- oder Sandgruben bzw. Steinbrüche handelt. Daher kann die Tiefe in diesen Seen bis zu 30 Meter und mehr erreichen und die Ufer können entsprechend steil ins Wasser abfallen. Halten Sie sich deshalb an die aufgestellten Warnschilder und baden Sie nur in der Badezone! Hier sind die Ufer durch Anschüttung flach und sicher begehbar.
Absturzgefahr von Sand- und Steinwänden bei Baggerseen
Sand- und Steinwände können abstürzen und Badende verschütten. Beachten Sie deswegen die aufgestellten Warnschilder!
Im Förderbereich von Baggerseen befinden sich gefährliche Maschinen
In Baggerseen, in denen der Sand- oder Kiesabbau noch betrieben wird, ist die Arbeitszone zu meiden. Es besteht Verletzungs- und Lebensgefahr an Maschinen, auch wenn sie nicht im Einsatz sind. Durch aufgewirbelte Sedimente ist das Wasser in diesem Bereich oft besonders trüb.