Sommer 2008

Badedermatitis

Unabhängig von der mikrobiologisch einwandfreien Badewasserqualität kann das Vergnügen am erfrischenden Bad durch die "Bade- oder Zerkariendermatitis" beeinträchtigt werden. Die Zerkarien, Verursacher der Badedermatitis, sind Larven eines Saugwurmes die normalerweise Wasservögel, besonders Enten, befallen. Sie treten gehäuft Ende Juli bis Anfang August auf, da dann für sie im warmen Flachwasser günstige Vermehrungsbedingungen herrschen. Die geschlechtsreifen Saugwürmer halten sich im Darmvon Wasservögeln (besonders Enten) auf, mit deren Kot ihre Eier ins Wasser gelangen. Sie werden von Wasserschnecken (Zwischenwirt) aufgenommen und entwickeln sich dort zu Zerkarien. Im warmen Flachwasser werden diese Larven dann freigesetzt und schwärmen aus, auf der Suche nach Wasservögeln. Geraten die Zerkarien in die Nähe badender Personen, so können sie sich sozusagen irrtümlich in deren Haut bohren .

Die Zerkarien können aber, anders als bei Wasservögeln, nicht in den menschlichen Organismus eindringen. Sie verbleiben in der Haut und sterben hier durch die Abwehrreaktion des Körpers ab. Dabei entwickelt sich eine stark juckende Rötung und es entstehen Papeln.Besonders viele Zerkarien treten im Flachwasser auf, wenn auf einige kühlere und trübere Tage ein Schönwettertag folgt, da diese dann synchron von den Schnecken ausgestoßen werden. Sie können in der Regel nur drei Tage im Wasser überleben. Besonders zu Beginn einer Schönwetterperiode sollte man besonders aufmerksam sein, und bei ersten Anzeichen, dass das Gewässer betroffen ist, auf das Badevergnügen lieber verzichten.

Es handelt sich um eine sehr unangenehme aber harmlose und folgenlos, ausheilende Hauterkrankung. Eine spezifische Therapie ist nicht erforderlich, den Juckreiz kann man medikamentös lindern. Wenn dem Gesundheitsamt ein Zerkarienbefall eines Gewässers gemeldet wird, so wird dies umgehend bekannt gemacht. Bei solchen Gewässern kann es helfen Flachwasserzonen zu meiden und die oben genannten Hinweise zur Temperatur und Witterungsabhängigkeit zubeachten. Die nasse Badekleidung sollte nach Verlassen des Wassers sofort abgelegt werden.Wenn möglich sollte man gleich duschen und den ganzen Körper kräftig mit dem Badetuchabreiben.

Beachten Sie auch das PDF im Downloadbereich auf der rechten Seite von "Aktuelles": die Information der Kreisverwaltung Ahrweiler zur Badedermatitis, die am 24. Juli 2008 veröffentlicht wurde.

Wasservögel sollten nicht durch Fütterung an die Badeplätze gelockt werden, damit der beschriebene Kreislauf unterbrochen und die Badedermatitis evtl. vermieden werden kann.

(aus einer Information des Rhein-Pfalz-Kreises)

weitere Infos unter:

http://de.wikipedia.org/wiki/Badedermatitis

http://bodenseekreis.de/1088.html

Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz von 9. Juni 2008

Umweltministerin Conrad: "Nach der guten Bewertung unserer Badeseen durch die Europäische Union erwarte ich auch für die neue Badesaison ungetrübte Badefreuden"

In den kommenden Monaten bieten die Badegewässer eine Fülle von Freizeitattraktionen an. Den 73 von Rheinland-Pfalz ausgewiesenen Badeseen ist durch die Europäische Union Anfang Juni eine durchweg gute Badegewässerqualität für 2007 bescheinigt worden. Auch ergaben die diesjährigen Voruntersuchungen sehr zufriedenstellende Ergebnisse und es ist davon auszugehen, dass während der neuen Badesaison eine ähnlich gute Badegewässerqualität wie 2007 zu erreichen ist.

Mit der Badegewässerverordnung vom 22. Februar 2008, die eine Richtlinie der Europäischen Union (EU) in Landesrecht umsetzt, gelten jetzt neue Grundsätze für die Qualität und Bewirtschaftung der rheinland-pfälzischen Badegewässer. Die Badegewässerqualität wird anhand der mikrobiologischen Parameter "Escherichia coli" und "Intestinale Enterokokken" überwacht und nach einem neuen Einstufungssystem bewertet.

"Gesundheit und Wohlergehen der Badegäste sind uns ein großes Anliegen", so Umweltministerin Margit Conrad. "So ist auch die Überwachung bestimmter Blaualgenarten, die beim Schlucken von Wasser zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen können oder Hautreizungen hervorrufen, verbindlich geworden".

Außerdem werden Badegewässerprofile bis zum Jahr 2011 erstellt, um zum Beispiel durch die Bestandsaufnahme der möglichen Verschmutzungsquellen, die Qualität der Badegewässer in Zukunft weiterhin zu erhöhen.


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Beachten Sie auch die Presseinfomation des Umweltbundesamtes "Sommer und Badespaß", die Sie im Downloadbereich der Seite "Aktuelles" auf der rechten Seite finden.